Die Diesellok von Heljan MAK 650 D in OHE Ausführung ist ein Muss für jeden Privatbahn-Modellbahner. Bei dieser Lok liegen Licht und Schatten dicht beieinander. An anderer Stelle ist dazu schon viel geschrieben.

Heljan MAK 650 D im Anlageneinsatz
Heljan MAK 650 D im Anlageneinsatz

Nach dem Auspacken und einer Probefahrt hat sich auch bei diesem Modell gezeigt, dass zum Einsatz auf der Anlage noch ein paar Veränderungen vorgenommen werden müssen. Hierzu gehören Kupplung, Lichtfunktionen und Lautsprecher. Die Lok taumelt beim Fahren, was aber gerade noch akzeptierbar ist.

Aber starten werden wir mit den anderen Punkten.

Kupplung

Für einen Einsatz auf der Modellbahnanlage ist eine betriebssichere Kupplung unerlässlich. Serienmäßig ist bei der MAK 650 D eine funktionierende Originalkupplung montiert, die leider vor den vorhandenen NEM-Schacht hängen. Eine Kurzkupplungskinematik ist nicht vorhanden.

Mit einem Seitenschneider wird das Kupplungsgehänge entfernt und eine Kurzkupplung in den Schacht gesteckt. Beim Kuppeln mit einem Waggon zeigte sich, dass der Abstand sehr gering ist. Nach der Lektüre des Normblatt NEM362 der MOROP ist auch der Grund ersichtlich – Der Schacht ist nicht ansatzweise mit den erforderlichen Abstand zu den Puffertellern montiert. Der Schacht liegt mindestens 2mm zu weit innen und damit hebelt sich im Bogen der erste Waggon aus den Schienen.

Zur Behebung wird am vorderen Ende des Schachtes ein 2,5 mm langen U-Stück als Abstandshalter angeklebt, was mit der Oberkante der eingesteckten Kupplung abschliesst, um unter der Pufferbohle frei beweglich auszuschwenken.

Damit der Schwalbenschwanz der Kupplung sicher im Schacht einrastet, ist im Abstand von 7,1mm die Öffnung neu zu bohren. Hierzu mit der Säge einen kleinen Schnitt auf beiden Seiten machen, damit ein sauberer Abschluss entsteht. Mit Bohrer und Feile das Loch vergrößern und reinigen. Wenn die Kupplung sauber einrastet ist es geschafft.

Die Höhe hat bei den Kupplungstest gepasst. Hierzu haben wir auch mit anderen Kupplungen in der Vergangenheit eine Testreihe vorgenommenen. Mehr dazu finden sie hier.

Die 2,5mm haben wir durch Testfahrten ermittelt. Die Testfahrten sind mit der Roco Universalkupplung durchgeführt worden. Bei einer Verwendung einer normalen Bügelkupplung waren auch 2mm ausreichend.

Heljan MAK 650 D nach Kupplungsumbau

 

Heljan MAK 650 D nach Kupplungsänderung

Lichtfunktionen der MAK 650 D

Nachdem die Kupplung nun das Ankoppeln von Waggons ermöglicht, störte das nicht abschaltbare Schlußlicht der Lok. Die Spitzenlichter und das Schlusslicht ist nur zusammen schaltbar und wechselt beim Umschalten der Fahrtrichtung automatisch. Es ist nicht möglich das Schlusslicht separat zu schalten! Also immer mit rotes Schlusslicht fahren – Nein, dass geht auch anders. Nachdem die Lok geöffnet ist, zeigte sicht im Inneren ein ziemliches Wirrwarr. Die Platine mit den Steckverbindern für die Beleuchtung, Motor und Gleisanschluß ist mit einer Schraube am Ballastgewicht festgeschraubt. Unter der Platine liegt der Loksound 5 micro von ESU mit der Adapterplatine auf den 8poligen Anschlußstecker.

Die Platine herausgenommen und nachverfolgt wie der Stromlaufplan aussieht. Dabei zeigt sich, dass durch zwei Trennungen auf der Leiterbahn die Stirnbeleuchtung von den Schlusslichtern getrennt werden können. Um die Stirnbeleuchtung separat schalten zu können, sind noch zwei freie Ausgänge notwendig. Die Beschreibung des Loksound 5 micro beschreibt, das neben den Lichtfunktionen und AUX1+2 auch noch zwei weitere AUX5+6 als Poweranschluss existieren. Diese sind als Lötflachen auf dem Dekoder vorhanden und über zwei angelötete Leitungen schnell herausgeführt.

Die zwei Leiterbahntrennungen auf der Lichtplatine der MAK 650 D setzten wir so, dass zwei Lötpunkte ausreichen, um die Trennung zu überbrücken. Bei der Leiterbahn ist ein kleines Stück von der Lackierung befreit, um dort die neuen Anschlüsse anzulöten.

Nach dem Löten noch messen, dass keine ungewollten Verbindungen existieren und dann die Umprogrammierung der Ausgänge. Und siehe da, es funktioniert! Nun sind die Lichter getrennt schaltbar. Bei der Programmierung haben wir F0 für fahrtrichtungsabhängiges Schlußlicht und F1 und F2 für Beleuchtung vorne und hinten programmiert.

Lautsprecher

Bei der Probefahrt ist der Sound sehr gut, aber ab und zu war ein Rauschen oder Knistern zu vernehmen. Nachdem die Lok schon geöffnet ist, kann auch die Ursache hierzu gesucht werden. Unter den kurzen Vorbau befindet sich die Schallkapsel und der kleine 15x11mm 0,5W/8Ohm Lautsprecher von ESU. Beim Nachsehen zeigte zeigt sich schnell der Grund – Der Lautsprecher liegt lose in der Schallkapsel und klappert hin und her. Zudem war an einer Stelle die Membrane eingerissen. Also den Lautsprecher austauschen. Da nur ein Lautsprecher mit 1W/8Ohm eines anderen Hersteller vorhanden war, wurde dieser eingebaut.

Details

Der Führerstand der MAK ist von innen mit einem Lichtgrau lackiert worden. Die Anzeigeelemente im Führerstand sind farblich abgesetzt und ein Lokführer angepasst worden.

Die Dekodereinstellungen für Licht und Sound sind angepasst. In der Zukunft kommt noch die Motoreinstellung und wie schon beschrieben das Taumeln der Lok. Aber das hat noch Zeit…

Nach der abschliessenden Probefahrt ist der Sound ohne Rauschen zu hören, die Waggons werden sicher durch die Kurven gezogen und nur das Spitzenlicht leuchtet. Somit steht dem Einsatz vor Güterzügen nichts im Wege.