Triebwagen Baureihe 614

Baureihe 614 ozeanblau/beige

Die Deutsche Bundesbahn benötigte Mitte der siebziger Jahre neue Fahrzeuge für den Nahverkehr in verschiedenen Ballungszentren. Hierfür waren die eingesetzten Fahrzeuge nicht mehr ausreichend.  Basierend auf den Fahrzeugen der Baureihe 624/634 entwickelte die Bahn neue Triebwagen.

Mehr Informationen zu der Baureihe stehen im Buch „Die Baureihe 614“ des EK-Verlag. Dieses ist im Dezember 2021 erschienen.

Entwicklung

Durch die guten Erfahrungen mit der luftgefederten Baureihe 634 wurde dieses auch bei der Baureihe 614 eingesetzt. Auschlaggebend für die Luftfederung war am Anfang nicht alleinig der erhöhte Fahrkomfort. Zur Verkürzung der Fahrzeiten auf den kurvenreichen fränkischen Strecken sollte die Neigetechnik zum Einsatz kommen. Zum Neigen des Wagenkastens sind die Luftpolster entsprechend abgesenkt worden. Zur Einhaltung des Lichtraumprofiles ist der oberen Bereich des Wagenkasten etwas eingezogen. In der Serie wurde die Neigetechnik dann doch nicht eingebaut, aber die Form des Wagenkasten beibehalten.

Einsatz in Franken

Nachdem die ersten zwei Prototypen im Bereich Trier getestet wurden, kamen die ersten Serienfahrzeuge im Jahre 1973 nach Nürnberg. Die zu dieser Zeit aktuelle Farbgegebung kieselgrau/orange (basierend auf dem Pop-Farbschema) kam bei der ersten Serie zu Einsatz. MAN und Uerdingen lieferten die Triebköpfe und Mittelwagen der Baureihe 614.

Ausgehend vom BW Nürnberg war das Einsatzgebiet der gesamte fränkischen Raum. Die Fahrzeuge fuhren bei Hof im Norden über Regensburg im Osten, sowie im Süden bis Ingolstadt und Augsburg. Die neu beschafften Triebwagen deckten in den ersten Jahren nach der Lieferung somit ein großes Gebiet in Nordbayern ab.

Die Triebwagen der Baureihe 614 steuerten im Rahmen von Sonderfahrten viele weitere Ziele im gesamten Bundesgebiet an, so dass dadurch der Bekanntheitsgrad dieser Züge sehr hoch war. Nachdem im normalen Einsatz drei- oder vierteilige Einheiten fuhren, waren sie bei den Sonderfahrten auch in Mehrfachtraktion unterwegs.

Die zweite Serie wurde dem BW Braunschweig zugeteilt. Die Auslieferung erfolgte von Beginn an in der Farbgebung ozeanblau/beige. Vereinzelt kamen diese Fahrzeuge aus Braunschweig am Ende auch in Nürnberg zum Einsatz. Das Bild zu diesem Artikel zeigt eines der Braunschweiger Fahrzeuge.
Während des Einsatzzeitraumes wurden auch alle neuen Farbkonzepte von mintgrüner zu verkehrsroter Farbgebung bei der Baureihe 614 umgesetzt.

 

Abstellung in Nürnberger Raum

In dem neuen Jahrtausend begann der Stern langsam zu sinken.Die Fahrzeuge wurden entbehrlich, da auf mehr Strecken elektrische Fahrzeuge zum Einsatz kamen. Aber auch auf den nicht elektrifizierten Strecken kamen nun neue Triebwagen mit neuer Neigetechnik zum Einsatz. Trotzdem kam die Baureihe 614 bis zum Jahre 2010 zum Einsatz, teilweise als Ersatz für die fehleranfälligen neuen Neigetechnik-Züge.


Ein Triebwagen kam in der originalen Farbgebung zum DB Museum in Nürnberg. Er steht dort im Aussenbereich.

Einsatz auf unserer Anlage

Auf unserer Modellbahn kommt dieses für den fränkischen Raum typische Fahrzeug auch zum Einsatz. Abweichend im ozeanblau/beigen Farbkleid verkehrt es auf der zweigleisigen Hauptstrecke als Nahverkehrszug. Das Modell kommt von Liliput und ist mit einem Sounddecoder von ESU ausgestattet. Das fahrzeugspezifische Soundprojekt für VT 614 von ESU stellt den typischen Klang dieser Baureihe bereit.

VT614 bei der Rundfahrt